Mittwoch, 24. Februar 2010

Bewunderung und Ehrfurcht




Zwei Dinge erfüllen nach den Worten Immanuel Kants das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht [...]: Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.
Bekannt ist die Ergänzung des Tübinger Bauern, der - von viel Bildung umgeben, das Kant-Zitat gut im Kopf - auf dem Rückweg aus der Stadt, im Viehwagen sitzend, beim Betrachten des Sternenhimmels seine Ehrfurcht neu festmachte: "Der gestirnte Himmel über mir, das moralische Gesetz in mir - ond mei Säu hender m'r".

Mir ging es heute ähnlich, als ich bei der Rückfahrt aus dem Büro mein neues iPhone neben mir liegen hatte und meinen Weg über die Lenneper Straße auf dem Satellitenphoto verfolgen konnte - ich selbst als wandernder blauer Punkt, irgendwo unter dem gestirnten Himmel verloren. Ond mei ei-Fohn bei m'r...

Das iPhone ist ein wunderbarer kleiner Computer, der von außen nur aus einer Glasplatte und einem einzigen Tastenknopf besteht, und der alle Befehle über das Berühen äußerst sinnvoll gestalteter Bildschirmfelder entgegennimmt. Er ist immer online und hat außerdem ein Navigationsgerät, über das er mit einem GPS-Satelliten verbunden ist. Ganz nebenbei, und für mich eher störend, ist er auch ein Telefon. Und ein mp3-Player, eine Kamera, und, und, und.

Meine Ehrfurcht kennt keine Grenzen.




Freitag, 19. Februar 2010

Ein neues Vorhaben






Nachdem ich mit meinem Freund Nureddin Öztaş vor ein paar Monaten den Koran gelesen und in einem Blog darüber berichtet habe (mit Kommentaren des frommen Moslems Nureddin), wollen wir beide jetzt auch ein Stück des Neuen Testamentes gemeinsam lesen und darüber einen neuen Blog schreiben. Wir lesen seit voriger Woche das Markusevangelium, drucken es abschnittsweise ab und schreiben abwechselnd kurze Kommentare dazu. Derzeit beginne ich jeweils, mit einer Übersicht, und Nureddin kommentiert es dann danach, vielleicht machen wir es später aber auch umgekeht.

Wenn wir in dem bisher vorgelegten Tempo weitermachen (zwei Abschnitte sind fertig und stehen im Blog), können wir die 16 Kapitel in etwa 32 Abschnitte aufteilen und pro Woche ein bis zwei davon fertigstellen. Dann wären wir also bis in den Mai mit dem Lesen und Kommentieren beschäftigt.

Meine Hoffnung ist, daß sich nicht nur die Spezialisten des christlich-islamischen Dialogs für unser Vorhaben interessieren. Ich habe mir in den letzten Monaten immer wieder einmal Gedanken über das Informationsbedürfnis der jungen Generation, der "Generation Google", gemacht, und speziell über ihre Informationen, was Dinge der Bibel betrifft. Vielleicht ist die Aufbereitung des alten Markus-Textes mit dem Ziel, einem mit muslimischer Brille lesenden Menschen etwas Nützliches zu erschließen, ja auch etwas für sie.

Wo zwei Menschen mit sehr unterschiedlichen Ausgangsvorstellungen über eine Sache reden, hören ja manchmal auch die Umstehenden interessiert zu, und manchmal kommt auch etwas für sie dabei heraus.





Samstag, 13. Februar 2010

Neues vom Schnee




Zwischen den Bildern links oben und rechts in der Mitte liegen fast zwei Monate, in denen unser Garten ohne Unterbrechung von einer vollständigen Schneedecke bedeckt war. Zwar hat es nach dem 19. Dezember (linkes Bild) nochmal etwas getaut, aber dann kamen um meinen Geburtstag am 9. Januar herum große Schneemassen, die auch von einer weiteren kurzen Tauwetterphase nicht weggeschmolzen werden konnten. Auf dem rechten Bild sieht man, wie der Garten heute morgen aussieht. Mittelwerweile ist hier der Kern der alten Schneedecke so hart, daß man ohne einzusinken darüberschreiten kann, wie auf den Wogen des Sees Genezareth.

Vor dem Haus waren die beiden mannshohen Schneeberge vor der Garage zunächst um einige Zentimeter heruntergetaut und zu grauschwarzen und betonharten Abraumhalden geworden, bekamen dann aber duch die pulvrigen Schneefälle der letzten Tage einen schönen neuen Anstrich. Ich habe so oft Schnee geschüppt, daß ich für einige Tage mit einer Blase am linken Daumen herumgelaufen bin.






Dienstag, 2. Februar 2010

Schnee auf Schnee





In Remscheid wachsen die Schneeberge Schicht und Schicht zu immer neuen Rekordhöhen. Vor unserem Wohnzimmerfenster ist aus einer Strahlerlampe draußen im Garten, die auf einem etwa 40 cm hohen Stab befestigt ist, jetzt eine Art Unterseeboot geworden, das unter dem Schnee hervorleuchtet.

Die Meldungen vom Schnee verdrängen in der Zeitung die neuen Meldungen vom beinharten Sparprogramm der Stadtverwaltung. Die traditionellen Gymnasien (Ernst-Moritz-Arndt und Gertrud-Bäumer) sollen zusammengelegt werden, das Freibad geschlossen.

Die Landesregierung muß zudem jede größere Ausgabe einzeln freigeben. In der noch ärmeren Nachbarstadt Wuppertal steht die Schwebebahn ein halbes Jahr still, weil das Geld für die Reparaturen zu spät bewilligt wurde.

Das Bergische Land ist auf Blut, Schweiß und Tränen eingestimmt, außerdem auch auf weitere Schneefälle.